Am 21.05.2024 standen um 10:30 Uhr mehr als 20 Erwachsene auf einem Parkhaus in Kopenhagen und freuten sich. Studierende und Lehrende der RWTH Aachen aus den Bereichen Stadtplanung und Architektur verweilten mehr als eine halbe Stunde auf dem Dach der Anlage, tauschten sich aus, untersuchten Möbel und entdeckten in einem spielerischen Umgang die Dachlandschaft. Im Laufe der Zeit kamen stetig weitere Gruppen hinzu: Tourst:innen, Studierende und eine KiTa-Gruppe. In allen Fällen war ein ähnliches Verhalten zu beobachten. Dass ein Parkhaus zu einem Magneten für internationale Fachleute aus der Architektur und dem Tourismus wird, erwachsene Menschen plötzlich zu einer spielerischen Erkundung und Aneignung des Ortes tendieren, ist bemerkenswert, aber kein Zufall. Die geschilderte Verhaltenssequenz ist vielmehr eine planerisch einkalkulierte Reaktion auf die vom Gebäude ausgehende Aura. Ein Parkhaus, das Spaß macht. Aus diesem Umstand lässt sich viel über eine menschenfreundliche und nachhaltige Stadtentwicklung lernen. Er zeigt, warum Kopenhagen als stadtplanerischer Erkenntnisgegenstand nach wie vor eine hohe Relevanz hat.

Ziel des Seminars „IntercityRegion: Malmö-Copenhagen“ war es, die Städte Kopenhagen und Malmö über drei Tagesspaziergänge kennenzulernen. Die Spaziergänge orientierten sich an populären und unbekannten Freiraumprojekten, die auf innovative Art und Weise Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen integrieren. Dabei wurde untersucht, wie Klimasensitivität mit angebotsorientierter Freiraumqualität korrespondiert. Im begleitenden Seminar wurden die Beobachtungen aus Kopenhagen und Malmö durch Referate in lokale Stadtentwicklungsprozesse eingeordnet und kritisch diskutiert. Die Ergebnisse wurden in studentischer Organisation in einer umfassenden Broschüre zusammengefasst.

Die Exkursion wird mit einem PROMOS-Stipendium gefördert.

Quelle der Fotos: O. Jebsen

  • Ole Jebsen